Babelsberg – Geschichte

Die Feriengäste vom AngerApartment wohnen in der „Keimzelle“ des Potsdamer Ortsteils Babelsberg – am Neuendorfer Anger. Erstmals wurde Neuendorf, dessen ovaler Grundriss noch heute zu erkennen ist, im Landbuch Kaiser Karls IV. 1375 erwähnt. Östlich von Neuendorf ließ Friedrich der Große (1712-1786) das „Etablissement bey Potsdam“ für aus Böhmen vertriebene Protestanten anlegen, welche es bald Nowawes (tschechisch für Neuendorf) nannten.1753 umfasste Nowawes schon über 100 Häuser, sogenannte „Weberhäuser“, da die neuen Bewohner überwiegend als Spinner und Weber arbeiteten. Hohe Bretterzäune um die großen Gartengrundstücke prägten das Ortsbild. Gut zu besichtigen ist das heute noch auf dem Weberplatz, wo immer sonnabends ein Wochenmarkt mit vielen regionalen Produkten veranstaltet wird. An die missglückte Seidenfabrikation Friedrichs des Großen erinnert auf dem Platz der letzte von 4900 Maulbeerbäumen. In der „Gründerzeit“ nach 1871 kam es zu einem bedeutenden Aufschwung, als sich in Neuendorf und Nowawes große Industrieunternehmen etablierten. Grundstücke wurden geteilt, neue Straßen angelegt und zahlreiche neue Mietshäuser entstanden.

Kleines Schloss im Park Babelsberg

1873 wurde die Villenkolonie Neubabelsberg gegründet, welche sich zu einem bevorzugten Wohnort für gutsituierte Bürger entwickelte. 1907 vereinigten sich Neuendorf und Nowawes, die Doppelgemeinde erhielt 1924 Stadtrecht unter dem Namen Nowawes. 1938 wurde Nowawes dann zu Babelsberg, auf Betreiben der nationalsozialistischen Herrscher verschwand der tschechische Name. 1939 wurde Babelsberg nach Potsdam eingemeindet und als „Stadt des deutschen Films“ Synonym für die NS-Propagandamaschine. Im zweiten Weltkrieg blieb Babelsberg weitgehend von Bombenangriffen verschont, lediglich die Betlehemkirche auf dem Neuendorfer Anger wurde getroffen und dann 1952 abgerissen („Erster Kirchenabriss von Potsdam„). Die drei Stahlglocken der Kirche sind heute auf dem Hof des AngerApartments zu besichtigen.

Glocken der Betlehemkirche auf dem Hof

Während der DDR-Zeit war (auch durch die Grenznähe zu West-Berlin) Babelsberg das Stiefkind der Stadt Potsdam. Das änderte sich dann nach der deutschen Einheit Ende der 1990er Jahre. Aufgrund der Nähe zu wohlhabenden Berliner Regionen, seines einzigartigen Charmes und seiner großen Geschichte wurde Potsdam-Babelsberg zum bevorzugten Wohnort für Menschen aus ganz Deutschland und Europa. Der Filmstandort Babelsberg etablierte sich, große Hollywood-Regisseure drehen ihre Filme hier. Die Preise für Grundstücke, Wohnungen und Häuser explodierten endgültig nach der Finanzkrise 2008. Negative Folgen dieser Entwicklung ist die sukzessive Verdrängung der nicht so wohlhabenden Bevölkerung (Gentrifizierung) und eine zunehmende „Verdichtung“ des öffentlichen Raumes. Wer es sich leisten kann, der bleibt in Babelsberg und zieht nie wieder um.

Der Potsdamer Stadtteil ist lebendig, viele Kinder bevölkern die Straßen und Kindereinrichtungen. Als Bewohner hat man hier alles vor der Haustür: Wasser, Parks, Natur, Kultur und die Großstadt Berlin.